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Pränatal - und Geburtstherapie

Was ist Pränatal- und Geburtstherapie?

Es ist eine körpertherapeutische Prozessarbeit, wobei es um frühe Prägungen (Zeugung, Einnistung, Geburt, das familiäre Umfeld, die Ahnen, Entwicklung und Wachstum) geht. Sie basiert auf den Lehren von Ray Castellino, einem Pionier in dieser Arbeit und wurde durch die Erkenntnisse von Frankliyn Sills, sowie der Traumaarbeit von Peter A. Levine (SE) und Stephen Porges, ergänzt.

An diese frühen Erfahrungen können wir uns bewusst nicht erinnern, aber unser Körpergedächtnis vergisst nicht. In dieser Tiefe liegen unsere Verletzungen und der Ursprung unseres Gefühlslebens, noch tiefer liegt der Ursprung unserer Gesundheit und unserer Lebenskraft, das heisst unsere tiefsten Schätze sind da verborgen. Durch diese Arbeit können frühe herausfordernde Erfahrungen integriert und die natürliche Gesundheit wiedererlangt werden.

Die Geburt ist ein transformativer Prozess

Unser Nervensystem ist nie wieder in unserem Leben so empfindlich und so sensibel, wie in der ersten Phase unseres Daseins. In dieser Zeit werden unsere Gefühle, unsere Denkmuster und vor allem die Beziehungsfähigkeit zu uns selbst und unserem Umfeld stark beeinflusst.

Wie prägend die pränatale und Geburtsphase auf das spätere Leben ist, wird heute von verschiedenen wissenschaftlichen Studien belegt.

Wenn in der pränatalen Zeit und bei der Geburt traumatische Ereignisse aufgetreten sind, ist diese Prozessarbeit sehr hilfreich. Ihr Fokus liegt in der Aufarbeitung von blockierten biologischen Rhythmen des Nervensystems, aus denen erstarrte, unvollständige Abwehrreaktionen entstanden sind. Ziel ist es, diese wieder in Normalität, Spannkraft und Wohlbefinden zurückführen.

Weil diese Erfahrungen in den Körperzellen gespeichert sind, braucht es neben liebevollem Hinschauen oft eine neue (Körper-) Erfahrung, um frei zu werden. Mit dem Erforschen der feinen Signale und Impulse des Körpers sprechen wir die in den Zellen gespeicherte Erinnerung an. Ressourcen und echte Anteilnahme sind dabei von grosser Wichtigkeit.

An wen richtet sich diese Arbeit?

Die Pränatal- und Geburtsprozessarbeit kann hilfreich sein in einem aktuellen Kontext bei Themen rund um die Geburt eines Kindes oder zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich Körpersymptome oder seelische Blockaden behindernd auf die Lebensqualität auswirken.

Das heisst, sie richtet sich auch an erwachsene Menschen jeden Alters, die den Wunsch verspüren, sich mit diesen frühen Themen auseinanderzusetzen und sich auf körperlicher und emotionaler Ebene auf eine Reise zu sich selbst begeben. Es hilft, alte Lebensmuster loszulassen und mehr ins Leben, in die Lebensfreude und in den Lebensfluss zu kommen.

Für Babys, Kinder und deren Familien

Um einen bestmöglichen Start ins Leben zu bereiten oder der Familie nach einem belastenden Start Unterstützung zu geben.

Nach einem schwierigen Geburtserlebnis ist es sinnvoll, mit dem Neugeborenen und den Eltern die Geburt zu verarbeiten. Es kann sein, dass durch bestimmte notwendige Interventionen der Kontakt von Baby und Mutter unterbrochen wurde, was ein sicheres „Bonding“ (die sensible Phase im Bindungsgeschehen direkt nach der Geburt) erschwert. Die erlebten Strapazen drückt das Baby vielleicht durch sehr intensives Schreien oder durch auffälliges Ruhigsein aus. Dies kann bei den Eltern wiederum zu grosser Verunsicherung führen. Das Stresspotential steigt und ein schwieriger Kreislauf beginnt. Die Ordnung ist gestört und alles ist anders, als man es erwartet hat. Die Regulationsfähigkeit der nahen Bezugspersonen ist entscheidend wichtig für die Selbstregulation des Babys. Die Pränatal- und Geburtsprozessarbeit unterstützt die Eltern und das Baby dabei und unterstützt ein sicheres Ankommen.

Es kann sein, dass eine komplikationsreiche Schwangerschaft und Geburt erst wieder ein Thema wird, wenn die Entscheidung für ein weiteres Kind ansteht. Dann wird die Bearbeitung der ersten Geburt wegbereitend für eine allfällige zweite Schwangerschaft. Die Verarbeitung kann dabei auch in eine Vorbereitungsarbeit übergehen. Manchmal stehen Arztbesuche bevor, die genaue Vorbereitung und vielleicht auch Begleitung brauchen.

Wie gestaltet sich die Arbeit für Erwachsene?

In Einzelsitzung oder in der Gruppe in Form eines Geburtsprozess-Seminars, wo das Feld der Seminar-Teilnehmer symbolisch den schützenden und liebevollen Raum (Gebärmutter/Familiensystem) bilden, in das jedes Kind geboren werden möchte.

Wir achten auf unsere Empfindungen und Gefühle und geben dem Körper Zeit und Raum, sich auszudrücken. Erlebtes darf sein und gesehen werden. Gleichzeitig eröffnet sich auch die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen; nun unter optimalen, selbstgewählten Bedingungen, egal wie schlimm oder unpassend die Situation damals war. So kann in unserer Körperphysiologie etwas Neues ablaufen, was helfen kann, im Hier und Jetzt die Beziehung zur Vergangenheit zu verändern und tiefe Spannungen loszulassen. Dies wiederum kann dazu führen mit dem Leben ganz neu verbunden zu sein, in Beziehungen anders zu reagieren oder ein starres Muster „aufzuweichen“. So wird es auch möglich, mehr in Kontakt mit sich und dem eigenen Potential zu kommen und mehr Da-Sein zu können.

Das Vorgehen gestaltet sich aus einer aktuellen Fragestellung. Es führt uns die Körpersprache und Zellerinnerung zu unseren grundlegenden Prägungen.

Seminar-Termine auf Anfrage.